Geschichtsweg Ostheim

Ostheims Diamantschleifer

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    Man sagt nicht mit Unrecht, viel schlimmer, als der Roßhandel sei der Diamantenhandel, das sei der allerschlimmste Handel, den es auf der Welt gäbe.

    Matthias Erzberger[i]

    Sie werden besungen und in der Werbung als Symbol für strahlenden Glanz herangezogen. Marilyn Monroe bezeichnete sie gar als die besten Freunde der Frauen. Manches Verbrechen, im Fiktiven und Realen, hat sie als Ursache. Die großen, berühmten sind Quellen für unzählige archäologische „Detektivgeschichten“, Fernsehsendungen und Abenteuerromane. Ihr „Lebensweg“ wird verfolgt, als würde die Ahnenreihe eines großen Herrschers erforscht. Dabei ist ihre Geschichte fast immer auch mit Blut geschrieben. Sie erzählt von Unterdrückung, Ausbeutung und Mord. Diamanten!

    Auch in unserer heutigen Zeit sind Diamanten als Zahlungsmittel für Waffen gebräuchlich, um die „einzig richtige politischen Ansicht“ durchzusetzen. Die Diamantenindustrie unternimmt gegenwärtig einige Anstrengungen, diesem Handel mit „Blutdiamanten“ zu begegnen. Sie werden zum Teil mit einer „Seriennummer“ versehen, damit ihr Herkunftsort nachvollziehbar ist. Werden Herkunftszertifikate jedoch von vornherein gefälscht, läuft diese Maßnahme ins Leere.

    Informationen zu den Ostheimer Diamantschleifereien sind nicht sehr umfangreich. Bei Nachforschung im weltweiten Informationsbereich stellt man dann fest, dass nicht nur in Ostheim Diamantschleifereien existierten, sondern auch in der näheren und etwas weiteren Umgebung. Zum Beispiel in Bruchköbel und Hainburg, um nur zwei zu nennen. Es stellt sich auch bald heraus, dass Hanau eine große, wenn nicht sogar die zentrale, Rolle für diese Industrie darstellte.

    Immer mehr wird jedoch bewusst, dass die Diamantschleiferei nicht einfach nur ein Industriezweig aus einer vergangenen Zeit ist. Es zeigt sich, dass das Auf und Ab der Betriebe auch ein Spiegel für die Zeitgeschichte darstellt. Angefangen von den Vertreibungen der Hugenotten aus Frankreich und den benachbarten Ländern, über die Kolonialpolitik, die Judenverfolgung, den zweiten Weltkrieg bis hin zu den heutigen Problemen mit den Konfliktdiamanten. Wie ein roter Faden zieht sich der Einfluss der weltpolitischen Lage durch diesen Industriezweig und wirkte sich damit auch auf die kleinen Betriebe in den Dörfern aus.

    Geschichte der Diamantschleifereien 

    Schon Ende des 16. Jahrhunderts gründeten Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden in Hanau die ersten Schleifereien. Diese hatten sich in der 1597 von Phillip Ludwig II von Hanau-Münzenberg gegründeten Hanauer Neustadt niedergelassen. 1610 ersuchten sie von dem Rat der Neustadt die Anerkennung ihrer Zunftordnung.[i] Der 30jährige Krieg (1618-1648) brachte das Handwerk in Hanau jedoch für lange Jahre zum Erliegen.

    1874 gründetet Friedrich Houy[ii] wieder eine Diamantschleiferei in Hanau. Nach und nach kamen weitere Gründungen hinzu. Bis 1888 sind 8 Schleifereien in Hanau vorhanden. Die in Hanau ausgebildeten Schleifer verteilten sich in ganz Deutschland (Pfalz, Pforzheim, Idar-Oberstein etc.) aber auch in der näheren Hanauer Umgebung wie in Mittelbuchen, Ostheim und Langendiebach. Hier führten sie vorwiegend Lohnaufträge aus. Um 1900 waren in 15 Hanauer Betrieben etwa 300 Arbeiter beschäftigt. 1914 waren es dann sogar 1200 Schleifer in 25 Betrieben. Da wohl viele der ehemaligen Flüchtlingsfamilien noch Bekannt­schaften in den Niederlanden und Belgien hatten, kamen die Aufträge vielfach von Händlern aus diesen Ländern. Um 1890 wird auch in Bruchköbel eine Diamantschleiferei verzeichnet.

    Immer wieder kam es, insbesondere Aufgrund der Rohstoffbeschaffung, zu Rückschlägen. So teilt das Regierungspräsidium in Kassel im Januar / Februar 1900 mit, dass in Hanauer Diamantschleifereien Arbeiter entlassen werden mussten. Drei Schleifereien hätten schon ihren Betrieb schließen müssen[iii]. Als Grund wird der in Südafrika stattfindende Burenkrieg genannt.

    Der 2. Burenkrieg (1899 – 1902) zwischen Großbritannien und der Burenrepublik im südlichen Afrika endete mit der Vereinnahmung dieser Regionen in das britische Weltreich. Die Haltung der Buren gegen ausländische Goldschürfer dürfte wohl mehr eine vorgeschobene Begründung gewesen sein. Der Hauptgrund war sicherlich die Kontrolle der reichen Bodenschätze.

    Am 26. Juni 1900 berichtet der Regierungspräsident in Kassel erneut über die schlechte Lage der Diamantschleifer in Hanau: „Bei den hohen Rohmaterialpreisen haben die in der Stadt Hanau arbeitenden Diamantschleifereien, bis auf eine, die ihren Betrieb mit unveränderten Arbeitskräften fortsetzt, im Laufe der letzten Monate entweder die Arbeit gänzlich eingestellt oder den Betrieb nur mit erheblich verringertem Personal fortgeführt. Es ist zu befürchten, dass diese früher blühende Industrie aus Hanau gänzlich verschwinden wird, da die Arbeiter mit der Zeit genötigt werden, sich nach anderer Arbeit umzusehen, und junger Nachwuchs im Schleifen von Diamanten überhaupt nicht mehr ausgebildet wird.“[iv] Am 9. Oktober des gleichen Jahres konnte dann von gleicher Stelle vermeldet werden, dass von den Hanauer Diamantschleifern nur noch wenige arbeitslos seien. Es gäbe aber wenig Aussicht, dass sie wieder in ihre frühere Beschäftigung zurückkehren könnten.[v]

    Einen Neuanfang brachte 1908 aber die Entdeckung von Diamantenvorkommen in Deutsch-Südwestafrika: „Bald darauf wurden auch im deutschen Kolonialgebiet an der Lüderitz-Bucht reiche Diamantenfelder entdeckt; die Ausbeute dieser Vorkommen war so groß, das an den Diamantenbörsen Baissestimmung entstand. Als dann aber der erste Weltkrieg begann, brach die unerwünschte Konkurrenz zusammen.“[vi] Zwischen 1908 und 1911 förderten die dortigen Minen 1,7 Millionen Karat mit einem Wert von rund 150 Millionen Reichsmark. 1909 wurden in Deutsch-Südwestafrika 115 Bergwerksunternehmen gegründet, alleine 100 davon waren Diamantengesellschaften.[vii] Die Hoffnung auf eine Besserung für die Diamantenindustrie hielt jedoch nicht allzu lange an.[viii]

    Aus den Protokollen der Reichstagssitzungen zwischen den Jahren 1912 – 1914 wird die Bedeutung von Hanau in diesem Zeitraum ersichtlich. Die Diamantenminen unterstanden dem Kolonialamt. Dieses konnte aber nur an die sogenannte Diamantenregie in Berlin liefern. Hier wurden die Preise ausgehandelt. Natürlich warf jeder der Beteiligten dem anderen vor, zu seinen Gunsten zu arbeiten. So der Abgeordnete Gustav Hoch[ix] in der Sitzung vom 2. Mai 1912: [x]„Aber das ganze Verhalten der Herren in der Regie und ihren Abnehmern in Antwerpen muss uns mit dem allergrößten Misstrauen erfüllen.“ Und weiter „Die Diamantschleiferei in Deutschland ist vollkommen leistungsfähig, wenn sie unter den Bedingungen arbeiten kann, die ihr das Leben ermöglichen. Diese Bedingungen sind den deutschen Diamantschleifern aber bisher nicht gewährt worden, und zwar wiederum durch das illoyale Auslegen der Verträge, die zwischen der deutschen Diamantenregie und ihren Abnehmern abgeschlossen waren. […] So ist es gekommen, dass die deutsche Diamantenindustrie von der Regie fast gar keine Steine bezogen hat, dass die Diamantenregie es mit fast allen deutschen Abnehmern verdorben, dass ein Geschäftsverkehr zwischen der Regie und den deutschen Schleifern nicht mehr stattgefunden hat.“

    Der Gründer der Diamantenregie[xi], der Bankier Carl Fürstenberg[xii], geriet damals auch in einen heftigen Streit mit dem Hanauer Bürgermeister. Dieser und der stellvertretende Vorsitzende der Handelskammer von Hanau waren nach Berlin gekommen, um für „[…] die Interessen der deutschen Diamantenindustrie, deren Hauptsitz in Hanau ist, einzutreten.“[xiii] Der Abgeordnete Erzberger[xiv] bezieht sich in derselben Debatte am 2. Mai 1912 auf diesen Zwischenfall mit den Worten: „[…] aber ich habe so den Eindruck bekommen, dass die Herren aus Hanau die Blitzableiter für den Zorn des Herrn Fürstenberg gegen die Herrn vom Kolonialamt gewesen sind. […Was er] zum Ausdruck bringen wollte, war seine Verärgerung darüber, dass seine frühere Allmacht in der Regie gebrochen war, und dass jetzt von der Staatsaufsicht ein größerer Gebrauch gemacht wird, als es früher der Fall war.“ Dass das Zusammentreffen sehr heftig gewesen sein muss, zeigen auch die weiteren Worte Erzbergers: „[…] mag die Macht eines Berliner Großkapitalisten und Bankdirektors noch so groß sein … mit den Vertretern einer Stadt hat er unter keinen Umständen so umzuspringen, das haben wir uns mit aller Entschiedenheit zu verbitten. Das ist kein Ton, in dem man mit Leuten umgeht, die aus uneigennützigen Bestrebungen heraus, um ihre heimatlichen Interessen zu fördern, die Reise nach Berlin machen und hier vorstellig werden.“

    „[…] bezüglich der Hanauer Interessen und der Interessen der deutschen Diamantenindustrie“ war man sich aber insofern einig „[…] dass nach Möglichkeit die Hanauer Industrie und die anderen deutschen Diamantenindustrie von den in Südwestafrika geförderten Diamanten auch eine Belebung ihrer Betriebe erlangen möge.“[xv] Die Belebung der Betriebe war wohl auch notwendig. Der Staatssekretär des Reichskolonialamtes und Wirkliche Geheime Rat Dr. Wilhelm Solf bekundete in der gleichen Sitzung, dass „[…] sie [die Lohnschleifer] unserer Sympathie wert sind, dass es ihnen schlecht geht, und dass man ihnen helfen soll, wenn man kann.“ Er hatte Schleifereien u. a. auch in Hanau kurz vorher besucht.

    Der schlechte Zustand verwundert insofern, da die jährliche Produktion seit 1909/1910 ständig stieg. So meldet die „Deutsch-Ostafrikanische Zeitung“ 1913 mit Bezug auf die Diamantenregie die folgenden Zahlen[xvi]:

    Jahr

    Karat

    Wert

    Mark

    Preis / Karat

    Mark

    1909/10

    560 605

    16,72 Mio.

    29,83

    1910/11

    798 865

    21,39 Mio.

    26,60

    1911/12

    816 296

    20,90 Mio.

    25,60

    Allerdings fiel gleichzeitig der durchschnittliche Preis pro Karat von 29,83 Mark im Jahre 1909 auf einen Preis von 23,41 Mark im Juni 1911. Zudem dürfte, nach den Redebeiträgen im Reichstag zu urteilen, nur ein kleiner Teil bei den deutschen Schleifern angekommen sein.

    Etwa ein Jahr später verkündet Solf im Reichstag[xvii] „[… Es ist] uns gelungen, Mittel zusammenzubringen, um eine Schleiferschule in Hanau zu gründen.“ Zusammen mit der oben erwähnten zentralen Bedeutung war dies sicher ein Grund für die Gründung von Schleifereien im Umland von Hanau.

    In einer Sitzung im nächsten Jahr lobt Solf die Firma Ginsberg in Hanau „[…] die einen Anteil an der Regie hat, [...] “ dafür, dass sie „[…] in hervorragender Weise in einer Zeit, wo das Diamantgeschäft sehr darniederlag, die kleinen Lohnschleifer in Brot gesetzt.“ [xviii] Er zitiert im Weiteren aus einem Bericht der Handelskammer in Hanau, dass die Firma für 471 Mann Arbeit anbieten konnte, obwohl sie nur 300 Arbeiter beschäftigte.

    Nach dem 1. Weltkrieg übernahm der 1880 in Friedberg geborene und 1897 nach England übergesiedelte Ernst Oppenheimer vii,[xix], [xx] die Konzession für die Diamantenförderung in Südwestafrika zu einem günstigen Preis von der englischen Schutzmacht. Dadurch verlor Deutschland wiederum seine „Unabhängigkeit“ im Diamantenhandel.

    In Folge des Kapitalmangels und den Einschränkungen, welche der Versailler Vertrag Deutschland auferlegte, kam es nach 1918 zu einem Rückgang der Diamantschleifereien in Deutschland. Die Weltwirtschaftskrise der 1920er Jahre lieferte den nächsten Rückschlag für die deutsche Diamantenindustrie.

    Der letzte Ostheimer Bürgermeister Hans Östreich erinnert sich an die Anfänge der Diamantschleifereien in Ostheim Ende der 1920er Jahre: „Mein Bruder Heinrich und auch der in der Kirchgasse wohnende Friedel Betz, beide früher viele Jahre in diesem Beruf gearbeitet, wollen sich erinnern, dass der bis zu seinem Tode gleichfalls in der Kirchgasse wohnhaft gewesene Philipp Hild der erste Diamantschleifer in Ostheim gewesen sei. Wie etwas später auch Fritz Mehrling („Gräbs-Fritz“), Karl Mehrling („Rappels-Karl“), die Brüder Wilhelm und Hans Ott, Heinrich Roß, Peter Fey und noch später auch Heinrich Heldmann, habe auch Hild (schon vor dem ersten WK) bei der Firma Ginsberg in Hanau die Schleiferei erlernt.“

    Karl Mehrling, in seinem Elternhaus in der Schützengasse und später an der Ecke Hanauer Straße / Hanauer Hohle, und Fritz Mehrling, in der Bahnhofstraße, waren die ersten, die um 1926/1927 in Ostheim eine Diamantschleiferei aufmachten. Sie gaben ihre abhängige Stelle in Hanau auf und machten sich selbstständig. In Hanau gab es zu dieser Zeit bereits 120 Betriebe mit mehr als 2000 Mitarbeitern.

    1929 machte dann der in Hanau wohnende Wilhelm Ott mit seinem Bruder Hans Ott im Jagdhaus eine weitere Diamantschleiferei auf. Einige Ostheimer gingen dann von Hanau nach Ostheim, um hier weiter zu arbeiten. Die Zahl der Beschäftigten nahm zu, auch weitere Diamantschleifereien und Reibereien wurden in Ostheim eröffnet. Die Angestellten kamen aus Eichen, Erbstadt, Windecken, Ostheim und Hanau.

    Über die Bedeutung der Arbeiter auch für das soziale Leben schreibt Östreich: „Gerade in der Zeit der großen Arbeitslosigkeit vor 1933 muss bei den Diamantschleifern viel Geld verdient worden sein. Aus eigener Erinnerung weiß ich nämlich noch, dass das Vereinsleben in dieser Zeit mehr oder weniger von den Diamantschleifern getragen wurde.“

    Der Heimat und Geschichtsverein Windecken erwähnt einen Diamantschleifer, der in die Stadtpolitik einrückte: „Erwartungsgemäß war Jacob Dahl 1929 zum neuen, besoldeten Bürgermeister der Stadt Windecken gewählt worden. Den Vorschriften des Kommunalgesetzes entsprechend, legte er sein Stadtverordnetenmandat nieder. Für ihn rückte der Diamantschleifer Hans Demuth nach, der wenige Jahre später, trotz drohender Gefahr für Leib und Leben, Rückgrat bewies und seiner sozialdemokratischen Überzeugung treu blieb. Er setzte seine 1933 unterbrochene kommunalpolitische Laufbahn nach 1945 als Stadtverordneter fort und war von 1956 bis 1960 ehrenamtlicher Bürgermeister der Stadt Windecken.“ [xxi] Ob er allerdings in Ostheim oder in Hanau arbeitete, ist ungewiss.

    In den 1930er Jahren gründete der bereits oben erwähnte Oppenheimer die „Diamond Corporation“. Ihr Ziel war die Kontrolle der verfügbaren Menge an Diamanten durch Produktionssteuerung und Lagerung, um die Preise stabil zu halten. Bis 1935 sind nahezu alle afrikanischen Minengesellschaften beigetreten.

    In Ostheim machten sich in den dreißiger Jahren Wilhelm Ott in der Rommelhäuser Straße, Heinrich Roß in der Bahnhofstraße, Peter Fey in Hanau, Wilhelm Mehrling 9. in der Bahnhofstraße, Karl Baumann mit seinem Bruder Wilhelm in der Hofgartenstraße und auch Heinrich Wilhelm Mehrling 4. („Kochche“) in der Bahnhofstraße selbstständig.

    Den Arbeitsalltag in der Diamantschleiferei von Wilhelm Ott, im „Jagdhaus“ an der Rommelhäuser Straße, schildert Wilhelm Kraushaar, er war dort von 1933 – 1936 Lehrling, wie folgt: "Morgens um 7 begann die Arbeit. Um 9 mussten wir Lehrlinge bei den Ostheimer Bäckern und Metzgern Brötchen und warme Fleischwurst einkaufen. Da war Frühstück. Und von 12-12.45 war Mittagspause. Dann ging es weiter bis 16 Uhr. Um l6 Uhr wurde der Riemen runtergeworfen. Es war Feierabend. Die meisten Schleifer gingen nach Hause, einige gingen aber in die Ostheimer Gaststuben, um sich bei Apfelwein oder Bier von der Arbeit zu erholen. Das gefiel den Ostheimer Bauern überhaupt nicht. Sie nannten die Diamantschleifer Faulenzer, weil sie so früh Feierabend und auch noch Geld für das Wirtshaus übrig hatten. Und wirklich, die Ostheimer Schleifer hatten ein gutes Einkommen. Das hatte sich auch bei den fliegenden Händlern rumgesprochen. Schokolade war in den Ostheimer Läden ein seltener Artikel, weil sich kaum jemand Süßigkeiten leisten konnte. Zu den Diamantschleifern aber kam wöchentlich ein fliegender Händler mit Fahrrad und Anhänger in die Werkstatt und machte guten Umsatz mit Naschereien. Als Lehrling wurde ich oft mit dem Fahrrad nach Hanau zur Bank oder zum Diamantenhändler Interrater geschickt, um Rohdiamanten abzuholen. Ein verschlossener Umschlag war mein Ausweis.“

     Weiterhin erinnert er sich an die Vorteile des Berufes: „Mein verdientes Geld musste ich zu Hause abgeben, bekam aber eine bis zwei Mark in der Woche als Taschengeld. Damit konnte man ganz schön einen draufmachen, denn beim „Kohle Betche“ kostete ein Bier 15 Pfennig und ein Nordhäuser 10 Pfennig.“

    Nach seiner Lehrzeit von 1933 bis 1936 war Wilhelm Kraushaar noch ein halbes Jahr Geselle. Dann änderten sich die Zeiten. Wilhelm Kraushaar sagt dazu: „Im In- und Ausland lag der Diamantenhandel in Jüdischer Hand. Als die Judenverfolgungen in Deutschland zunahmen, gab es immer weniger Rohdiamanten zu bearbeiten. Und 1938 war das Gewerbe für mich beendet. Ich wurde zur Wehrmacht eingezogen.“

    Deutschland entwickelte sich immer mehr zu einem großen Handelsplatz insbesondere für den Schliff von kleinen Diamanten. Aus Belgien kamen die ersten Hinweise auf die große Konkurrenz: „Die Deutschen sind zu billig.“ Erst mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten zeigt der Ruf „Macht mit den Nazis keine Geschäfte.“ xxiii Wirkung.

    Infolge der engen Verbindungen des Diamantenhandels mit jüdischen Geschäftsleuten kam es mit dem Einsetzen der Judenverfolgung zu einem Rückgang. So waren 1938 die ersten Arbeitslosen in diesem Gewerbe zwangsläufig. Bei den Reibereien gab es nur noch Einzelunternehmer mit bis zu drei Beschäftigten. Nach 1939, mit dem Beginn des zweiten Weltkrieges, ging die Zahl der Beschäftigten durch Boykott und Einberufungen weiter zurück. Bis 1939 sank der deutsche Edelsteinexport auf ganze 10 Millionen Mark, gegenüber 65 Millionen Mark in dem Jahr vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten.[xxii]

    Ein großer Kreditgeber für die Diamantenindustrie war in den 1920er Jahren das Hanauer Bankhaus Gebr. Stern. Durch seine guten Verbindungen zu den großen Diamantenhändlern in den Benelux-Staaten war es ihm möglich, auch in den Boykottjahren nach der Machtergreifung der Nazis diese Industrie weiter zu unterstützen. Dabei ging es nicht alleine um eine Unterstützung mit Geldmittel. Auch die notwendige Logistik über Drittländer, die Unterstützung durch Deckadressen und andere Notwendigkeiten zur Unterlaufung des Boykotts wurden von hier gesteuert. Gerade diese Art der Unterstützung wurde der jüdischen Bank 1934 als Devisenschmuggel ausgelegt. Es kam zur Liquidation des Bankhauses. Die Gründe hierfür werden allerdings unterschiedlich dargelegt.

    Nach 1945 gab es nur noch einzelne Personen die, in Heim und Lohnarbeit, kleine Diamantschleifereien betrieben. Mit ein Grund war ein internationaler Boykottaufruf gegen die deutsche Diamantenindustrie. „Die belgischen und holländischen Diamantenschleifer sagten es ganz ungeschliffen: ‚Wir werden mit allen Mitteln gegen diejenigen Kreise vorgehen, die Rohdiamanten nach Deutschland liefern, dort schleifen lassen oder mit deutschen Stellen Handel treiben!‘ “ 26 Händler, welche trotzdem mit den Deutschen handelten, sollten an einem schwarzen Brett angeschlagen werden, verlautete aus dem New Yorker Diamantenhändlerclub. Nach seinem Besuch in Hanau, Erbach und Idar-Oberstein verkündete der Vorsitzende des Weltverbandes der Diamantenarbeiter, van Moyden, sogar: „Die deutsche Diamantenindustrie stellt auch heute noch eine Kriegsgefahr da.“ xxiii

    Die nachfolgenden aufgelisteten Ostheimer Diamantschleifereien sind aus den Jahren vor und nach dem Krieg bekannt. Die angegebenen Beschäftigungszahlen können aber nur als grobe Schätzung gewertet werden.

    Firmeninhaber

     

    Zahl der Beschäftigten

     

     

    vor dem Krieg

    nach dem Krieg

    Baumann, Karl + Wilhelm

    Hofgarten 15

    12

    5

    Breidenstein (Gg. (Reiberei)

    Hainstraße 28

    5

    5

    Hartenfeller Wilhelm

    Karlstraße 9

     

    6

    Heldmann Heinrich

    Am Bergwerk 5

     

    3

    Jäger Josef

    Am Bergwerk 1

     

    7

    Köhler & Leß

    Neugasse 24

     

    3

    Mehrling Fritz & Sohn

    Bahnhofstraße 8

    25

    20

    Mehrling Hch. Wilhelm 4.

    Bahnhofstraße 12

    5

    5

    Mehrling Karl

    Hanauer Str. 29

    10

     

    Mehrling Otto

    Gartenstraße 6

     

    3

    Mehrling Wilhelm 9.

    Bahnhofstr. 20

    4

     

    Ott Wilhelm

    Rommelhäuser Str. 17

    35

    15

    Östreich Heinrich

    Kirchgasse 23

     

    5

    Roß Heinrich

    Bahnhofstraße 18

    10

    3

    Nach den Erinnerungen von Hans Östreich stammten etwa 75% der Beschäftigten aus Ostheim, der Rest aus der näheren Umgebung.

    Mitarbeiter der Schleiferei Jäger am Bergwerk ca. 1952/53
    Abbildung 1: Mitarbeiter der Schleiferei Jäger am Bergwerk ca. 1952/53  Reinhold Plate, H. Wilke, Heinrich Bohländer mit Gudrun Jäger, Hans Maisch, Wilhelm Bohländer und Heinrich Russ. [R. Plate]


    Zwei Männer in der Schleiferei
    Abbildung 2: R. Plate und an der Seite Gerd Schmidt in der Schleiferei Mehrling, („Kochsche“), Bahnhofstraße ca. 1952/53 [R. Plate]

    In den 1950er Jahren kam die deutsche Diamantenverarbeitung erneut unter internationalen Druck. Vertreter von mehr als zehntausend Diamantenschleifern aus Belgien, Holland, England, Israel, Südafrika und den USA beschlossen in Den Haag, dass kein Mitglied der „Internationalen Vereinigung der Diamantenverarbeiter“ weder Rohdiamanten nach Deutschland liefern noch geschliffene Steine von dort kaufen darf.[i] Die Begründungen waren vielfältig. So schreibt Die Zeit 1950 28: „[…] Die Deutschen betrieben Dumping, sagen sie. Die Löhne seien zu niedrig, ihre Arbeitszeit zu lang und überhaupt sei eine Diamantenindustrie in Deutschland aus Sicherheitsgründen durchaus unerwünscht. […] Sollen wir weniger arbeiten, auf dass wir unsere Armut nie überwinden? Wie, wenn wir den Holländern bei ihrem Struktur- und Standortvorteil vorwürfen, dass ihr Gemüse so billig ist?“. Dieser Aufruf war im Prinzip eine Wiederholung der Verbote, die bereits im Februar 1949 und im Dezember 1949 auf den Konferenzen der Diamantenindustrie als Beschluss gefasst worden sind.[i]

    Durch diesen Boykott, der auch von anderen Industriezweigen, welche mit Diamanten zu tun hatten, wie der Schmuckindustrie, unterstützt wurde, kam die deutsche Diamantenschleiferei nahezu zum Erliegen. Allerdings wurde der Boykott, wohl auch mit Wissen von Bundesfinanz- und Wirtschaftsministerium, also den damaligen Ministern Schäffer und Erhard, unterlaufen. Das Mitteilungsblatt des belgischen „Allgemeene Diamantenbewerkerkers Bond“ meldete schon 1951, dass „mit Wissen der deutschen Bundesregierung für 65 Millionen Mark Rohdiamanten nach Deutschland geschmuggelt worden sind.“9

    In Hanau gab es 1953 in den Diamantschleifereien 350 Arbeitsplätze.

    In einer Fragestunde des Deutschen Bundestages am 6. Juni 1956 wurde der damalige Bundesminister des Auswärtigen, Heinrich von Brentano, dazu aufgefordert, eine Stellungnahme zu dem seit 1948 bestehenden Boykott der deutschen Diamantenindustrie abzugeben. [i] Nach seiner Darstellung hat die Bundesregierung mehrfach bei der belgischen Regierung Versuche unternommen, diese zur Übergabe von Diamanten im Umfang von 40.000 Karat zum Zwecke der Veredelung zu bewegen. Dies wurde von Belgien mit dem Hinweis auf die schlechte Lage der eigenen Diamantenindustrie und die Vertragslage mit der Diamond Trading Company abgelehnt. Diese Haltung verstieß eigentlich gegen die Abkommen der Europäischen Union und andere europäische und internationale Handelsabkommen.

    In den damaligen (1957) Zentren der westdeutschen Diamantenindustrie Idar-Oberstein, Brücken und Hanau rechnet man mit dem Ankauf von monatlich rund 30.000 Karat Rohware im Wert von 3 Millionen Mark.

    In den 1960er Jahren kam es zu einem Konjunktureinbruch bei den Absatzmärkten von Schmuck- aber auch Industriediamanten. Ein Grund für den Rückgang waren sicherlich auch die Funde in Israel und der Sowjetunion sowie die geringeren Lohnkosten in diesen Ländern. Vorwiegend die Nachfrage nach Industriediamanten machte den erneuten Aufschwung dieser Industrie in den 1970er Jahren aus.  Da war es aber bereits zu spät für die Ostheimer Betriebe. Die vielen im Diamantschleifergewerbe tätig gewesenen Einwohner schulten in andere Berufe um, oder wurden als diffizile Facharbeiter von der Industrie (Heraeus, Vakuumschmelze, Degussa) in Hanau gerne aufgenommen.

    Der Diamant - Entstehung und Bearbeitung

    Prinzipiell ist ein Diamant nichts anderes als eine Modifikation, also eine andere Erscheinungsform, von Kohlenstoff. Er bildet sich unter hohem Druck und hoher Temperatur im Erdinneren. Durch vulkanische Eruptionen werden die diamanthaltigen Gesteine an die Erdoberfläche befördert. Das bekannteste diamanthaltige Mineral ist der Kimberlit. Er wurde nach der Stadt Kimberly in Südafrika benannt. Hier wurden im 19. Jahrhundert große Diamantvorkommen entdeckt. Der Name leitet sich wahrscheinlich aus dem griechischen „adamas“ (unbezwingbar) ab.

    Diamanten kommen auf allen Kontinenten vor. In Deutschland zum Beispiel im Nördlinger Ries. Die Hauptvorkommen befinden sich heute in Russland, Südafrika, Namibia, Angola, Botswana, DR Kongo, Sierra Leone, Australien und Kanada. Vor der Entdeckung der Lagerstätten in Südafrika (Kimberly 1871) kamen Diamanten vorwiegend aus Indien.

    Bekannt sind Diamanten wahrscheinlich schon seit dem 4. Jh. v. Chr. Auch die Römer kannten und schätzten Diamanten. Im Mittelalter hatten die heute hochbewerteten farblosen Diamanten keinen besonderen Wert. Zu dieser Zeit schätzte man nur die gefärbten. Erst seit dem 13. Jh. können Diamanten bearbeitet werden. Der Diamantenschliff ist seit 1910 in Anwendung, um die „inneren Werte“ zum Vorschein zu bringen. 1955 wurden die ersten künstlichen Diamanten durch General Electric hergestellt.

    Als „Maßeinheit“ für den Preis von Diamanten wird neben ihrer Reinheit, also das Fehlen von Einschlüssen, das Gewicht in Karat angegeben. Diese Einheit leitet sich vom Gewicht des Samens des Johannesbrotbaumes ab. Gegen diesen wurde er früher aufgewogen. Heute ist ein Karat mit 0,2 g festgelegt.

    Um den relativ unscheinbaren Diamanten zu einem Schmuckstück zu überführen, sind einige Schritte notwendig. Er muss geschliffen werden, um seine „inneren“ Werte hervorzubringen. Der häufigste und bekannteste Schliff ist der Brillantschliff. 32 Facetten und eine Tafel bilden den Oberteil. Eine kreisrunde Rundiste trennt den Oberteil vom Unterteil. Hier wird er meist auch mit der Fassung verbunden. Im unteren Teil sind nochmals mindestens 24 Facetten geschliffen. Nur derartig geschliffene Diamanten dürfen als Brillanten bezeichnet werden. Andere Schliffformen sind jedoch auch möglich.

    Im ersten Arbeitsgang muss der gefundene Stein auf seine „Natur“ hin begutachtet werden. Hier wird festgelegt, wie er in den folgenden Arbeitsschritten bearbeitet werden soll. Eine Hauptaufgabe ist es dabei, Unreinheiten zu entfernen, ohne das Gewicht unnötig zu verringern. Dieses Markieren erfordert viel Erfahrung.

    Anschließend wird der Rohdiamant entweder entlang von Kristallflächen gespalten oder durch Sägen entgegen seiner Kristallflächen von Einschlüssen und Unregelmäßigkeiten befreit. Damit steht die Größe weitgehend fest. Die nächsten Schritte machen aus dem Rohdiamanten endgültig eine funkelnde Kostbarkeit. Als erster Schleifgang wird die Rundiste angebracht. Das bedeutet, dass der Stein jetzt rund geschliffen wird. Dazu wird der Diamant auf einer Halterung befestigt und mit einem anderen Diamanten gerieben, bis er die gewünschte Form erhalten hat.

    Nachdem nun auch die Form des geschliffenen Diamanten festgelegt ist, geht es an die entscheidende Arbeit: Das Schleifen. Ein ehemaliger Ostheimer Schleifer beschreibt die Vorbereitungen und das Schleifen wie folgt: „Die Bearbeitung wurde auf der Schleifscheibe vorgenommen. Die Schleifscheibe lief horizontal mit tausendfacher Umdrehung, so dass man die Umdrehung mit dem Auge fast nicht wahrnehmen konnte. Die Scheibe war auf Vierkant - Hartholzblöcken gelagert. Die Stahlscheibe wurde in der Schmirgelmaschine (mit Korund Hämait) unter Wasserzulauf sauber abgeschliffen. Dann wurde in der Mühle (Stahlmörser) der Port (Diamantabfall vom Reiben) mit drei Tropfen Öl zerstoßen, bis eine feine Paste entstand. Mit dem Mittelfinger wurde diese Paste auf die Schleifscheibe aufgetragen. Nach kurzer Zeit war die Schleifscheibe gebrauchsfertig, und man konnte auf der Scheibe wieder zwei bis drei Tage Facetten schleifen. Den Port musste man kaufen. Hatte man gutes Steinmaterial und war umsichtig, hat man beim Schleifen keine Kratzer verursacht. Die Scheibe hielt länger. Ging ein Stein beim Schleifen verloren - er sprang weg - wurde er mit Besen und Sieb gesucht, mit Erfolg oder ohne.“ Das Ziel dieses Arbeitsschrittes war das Anbringen der Facetten ober- und unterhalb der Rondiste. Die Art dieses Schliffes entscheidet darüber, ob aus dem Rohdiamanten ein Brillant oder ein anderer Schmuckstein wird. Der Stein wird bei diesem Arbeitsgang in einer Halterung in einem bestimmten Winkel befestigt und auf die Schleifscheibe gedrückt. Der Fortschritt und die Qualität der geschliffenen Facette muss dauernd kontrolliert werden. Sobald eine Facette ordnungsgemäß ausgeführt wurde, wurde sie auf einem anderen Bereich der Schleifscheibe poliert. Die nächste Facette kann nun durch Umspannen de Diamanten erstellt werden. Nach und nach werden so alle Facetten des Rohdiamanten geschliffen, und er kann nun blinken und glänzen.

    Danksagung

    Für die Überlassung von Bildern danken wir Reinhold Plate.

    Quellen

    • Angaben zu den Hanauer Diamantschleifereien (insbesondere Angaben zu der Anzahl der Betriebe und derMitarbeiter):
      • Kurz, Werner. Hanauer Anzeiger vom 29.09.2012. Einst wurden die größten Diamanten in Hanau geschliffen
    • Angaben zum Bankhaus Stern in Bezug zu der Diamantenindustrie:
      • Köhler, Ingo. (2008). Die „Arisierung“ der Privatbanken im Dritten Reich. S. 265ff
      • Henke, Klaus-Dietmar; Bähr, Johannes; Ziegler, Dieter; Wixforth, Harald.  (2006). Die Dresdener Bank im Dritten Reich: Die Dresdener Bank und die deutschen Juden. S. 164
      • Kingreen, Monica. (2000). Hanauer Banken im Besitz jüdischer Familine. Zwischen Emanzipation und „Arisierung“ (1835 – 1935). In Stadtsparkasse Hanau (Hg.). Unser Geld. Vom römischen Denar zum Euro. 2000 Jahre Geldgeschichte. (2000) (stadtzeit, Bd. 4) S. 87-94
    • Zitate und Bezüge zu den Reichstagsprotokollen soweit nicht anderweitig gekennzeichnet
      • Bayerische StaatsBibliothek: Verhandlungen des Deutschen Reichstages - www.reichstagsprotokolle.de/Sach_bsb00003392_001558 
    • Angabe zu den Ostheimer Diamantschleifereien
      • Fink, F. (1925). Alt-Ostheim
      • Nidderauer Hefte 9 (2000). Chronik Ostheim 2000
      • Östreich, Hans. Erinnerungen
      • www.geschichtsverein-ostheim.de

    • [i] Steinberger, Helmut. (1957). Völkerrechtliche Praxis der BRD im Jahre 1956. Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht Bd. 18 (1957) S. 691ff. www.zaoerv.de

    [i] Die Zeit. (15. Januar 1953/03). Diamantschleifer sind weich.


    [i] Die Zeit. (27. Juli 1950/30). www.zeit.de/1950/30/diamant-des-anstosses

    [i] Matthias Erzberger war Politiker der Zentrumspartei im deutschen Kaiserreich und in den ersten Jahren der Weimarer Republik. Von 1919 bis zu seiner Ermordung 1921 Finanzminister. Reichstagsdebatte vom 19. März 1914. Zitiert nach: Der Spiegel. (28. August 1957/35). Rebellen im Busch. S. 33 ff 


    [i] Kurz, W. (29. Sept. 2012) Einst wurden die größten Diamanten in Hanau geschliffen. Hanauer Anzeiger

    [ii] Dielmann, Karl, „Houy, Friederich“, in: Neue Deutsche Biographie (1972). Bd. 9. S. 663

    [iii] „Betriebseinstellung in Hanauer Diamantschleifereien, Januar-Februar 1900“, in: Zeitgeschichte in Hessen <http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/3134> (Stand: 29.5.2012)

    [iv] „Schlechte Wirtschaftslage der Diamantschleifereien in Hanau, 26. Juni 1900“, in: Zeitgeschichte in Hessen <http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/3139> (Stand: 29.5.2012)

    [v] „Bericht des Regierungspräsidenten über die Lage der Arbeiter im Regierungbezirk Kassel, 9. Oktober 1900“, in: Zeitgeschichte in Hessen <http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/3224> (Stand: 1.6.2012)

    [vi] Der Spiegel. (28. August 1957/35). Rebellen im Busch. S. 33 ff.

    [vii] Jöhlinger, Otto. (1911). Die wirtschaftliche Bedeutung unserer Kolonien. Zeitschrift für Politik 4 (1911). S. 448-450

    [viii] 237. Reichstagssitzung 20.03.1914; 8138B

    [ix] Gustav Hoch (SPD) war zeitweise Stadtverordneter der Stadt Hanau. Er wurde 1942 in Theresienstadt ermordet.

    [x] 53. Reichstagssitzung 2. Mai 1912; 1614A und D; 1615A

    [xi] Die Gründung einer zentralen Verwaltung wurde von Bernhard Jakob Ludwig Dernburg, dem ersten Staatssekretär des Reichskolonialamtes angeregt. Siehe Ritter, Gerhard A. „Dernburg, Bernhard Jakob Ludwig“, in: Neue Deutsche Biographie. (1957). Bd. 3. S. 607 f.

    [xii] Fürstenberg, Hans, „Fürstenberg, Carl“, in: Neue Deutsche Biographie. (1961). Bd. 5. S. 698 f.

    [xiii] Gustav Hoch, 53. Sitzung des Reichstages 2. Mai 1912, 1617B

    [xiv] Epstein, Klaus, „Erzberger, Matthias“, in: Neue Deutsche Biographie. (1959). Bd. 4. S. 638-640

    [xv] Felix Waldstein, Abgeordneter im Reichstag (Fortschrittliche Volkspartei); 53. Reichstagssitzung 2. Mai 1912; 1624A

    [xvi] Deutsch Ostafrikanische Zeitung Darresalam Nr. 15 vom 19.02.1913

    [xvii] 129. Reichstagssitzung 8. März 1913; 4423A

    [xviii] 237. Reichstagssitzung 20. März 1914; 8140D – Gründe für die Probleme siehe S. 5838B

    [xix] http://de-germ.finanzalarm.com/details/Ernest_Oppenheimer.html

    [xx] Die Zeit. (2. Oktober 2003). Herr der Diamanten.

    [xxi] http://www.geschichtsverein-windecken.de/orte_im_wandel/reportagen/2002-04-23-1.html

    [xxii] Der Spiegel. (8. Dezember 1949/50). Die Deutschen sind zu billig. S. 30.