Geschichtsweg Ostheim

Gasthäuser als Träger der Dorfkultur

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    Gasthäuser als Träger der Dorfkultur

    Neben Schule und Kirche waren und sind die örtlichen Vereine die Träger der Dorfkultur. Unsere Dorfkultur lebte und blühte über mehr als hundert Jahre in den traditionellen Dorfgasthäusern und in ihren Tanzsälen. Die Dorfgasthäuser wurden Ende des 19. und bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts gegründet als Ergänzung zur Landwirtschaft oder Handwerk, z. B. Küferei. Man traf sich im Gasthaus „Zur schönen Aussicht“, genannt „Kohle Jean“; zum „Adler“, genannt „Mess“; zum „Goldenen Stern“, genannt „Kiefer; zur „Guten Quelle“, genannt „Frieda/Schütz“, heute Bürgerhaus; zur „Eisenbahn“, genannt „Dätze Karl“, später“ Karawanserei“ und „Tenne“; zum „Gemütlichen Eck“; beim „Mimi“; in der „Glocke“; in der „Ratsschenke“ oder auch bei der „Tante Anna“; und ganz früher im „Grünen Baum“ oder in der „Krone“. Die Dorfgasthäuser gibt es nicht mehr. Sie wurden in den 1980er Jahren „ersetzt“ durch das „Bürgerhaus“.

     

     a) „Zur schönen Aussicht“; betrieben von Rudi Kohl Beim (Kohle Jean), erbaut 1906; Sepp-Herberger-Straße 31, nach dem Besuch des damaligen Bundesfußballtrainers benannt, Einweihung der Sepp-Herberger-Straße mit Witwe Herberger.; Filmszenen wurden hier gedreht („Immobilien“); Kino und Veranstaltungsraum der Vereine, Stammlokal der „Cherry-Bande“, „Club der guten Esser“, später war hier das Landgasthaus „Alt Ostheim“, heute ist hier ein Wohnhaus


    b) „Zum Goldenen Stern“, genannt „Kiefer“, 1901; steinernes Haus; war ein gutbürgerliches Lokal mit Saal im 1. Stock, Vereinslokal, Hotel/Pension, Anekdoten: Hochstapler Fürst Pless, heute Wohnhaus in der Limesstraß


    c) „Zur Guten Quelle“, genannt „Frieda/Schütz“, Kino, großer Tanzsaal, Kino, Kegelbahn im Hof, heute Bürgerhaus zusammen mit Hofreite Nanz/Mehrling/Wörner. Im Zuge des Dorferneuerungsprogrammes in den 1980-er Jahren gebaut. Hanauer Straße 1


    d) zur „Eisenbahn“, genannt „Dätze Karl“, später „Karawanserei“ und dann „Tenne“; der Musiktempel im Hanau Land; entstanden aus einer Küferei, früher waren hier eine Kelterei und eine Apfelweinwirtschaft „Gasthaus zur Eisenbahn“/Hanauerstraße, heute Wohnhaus


    e) „Glocke“, Jahnstr. 21, Gaststätte mit Kegelbahnen, später Pizzeria und heute Wohnhaus


    f) „Zum grünen Baum“, Schinnergasse 2, betrieben von Land- und Gastwirt Wilhelm Breidenstein und seiner Frau Margarete ab etwa s1880, heute Wohnhaus


    g) Ratsschänke“, Eisenbahnstraße 25a, die Zimmermeister Familie Heinrich Mehrling (genannt Öhle-Heini), erbaut 1969 betrieben bis 1983, heute Wohn-/Geschäftshaus


    h) „Mimi“, die bayerische Bierstube, war zunächst Kiosk in der Mittelgass (Limesstraße 11), angeboten wurde auch Eis und 1a Hähnchen, heute Wohnhaus


    i) „Zum Adler“, Gaststätte in der Schinnergasse 20, genannt „Die Mess“, typisches Dorfgasthaus später auch mit regem Nachtleben, heute Wohnhaus


    j) „Zur Krone“, Wonneckerstraße 24, 1880 eröffnet, Apfelweinwirtschaft von Heinrich Altvater, heute Wohnhaus


    k) „Zum gemütlichen Eck“, 1950 eröffneten Rosa und Hans Schwarz, in der Bahnhofstraße (Eisenbahnstraße), viele Menschen besuchten das Gasthaus auf dem Heimweg von der Bahn oder der gegenüber liegenden Ziegelei, heute Restaurant da Bruno mit Kegelbahn


    l) „Bahnhofswirtschaft“, Josel Ullmann und Inge Lorenz betrieben in den 50-er und 60-er Jahren einen Bahnhofskiosk mit Reisebedarf und Getränken, heute ist das leerstehende Bahnhofsgebäude in einem sehr schlechten Zustand


    m) „Tante Anna“, jeden Samstag war Tanz bei Tante Anna, es begann mit einer Trinkhalle/Kiosk in der Spessartstraße, heute Wohnhaus

     

    Auszug aus der Dauerausstellung „Gasthäuser“ der Artikel „Gasthaus zur schönen Aussicht“ sowie das Rathaus-Ausstellungsvideo „100. Geburtstag Sepp Herberger“.

    Ausstellungen im Dorfmuseum und Informationen unter www.geschichtsverein-ostheim.de