Geschichtsweg Ostheim

Evangelische Kirche

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    Fast hundert Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) wurde der leere Innenraum durch mächtiges Barockgebälk (Empore, Stützpfeiler, Bänke, Kanzel) wieder aufgefüllt. So blieb der Innenraum bis 1967/69, als erneut radikale Bilderstürmer eingriffen. Die gesamte Innenausstattung wurde restlos entfernt. Decke und Sandsteinboden wurden herausgerissen. Der Jahrhunderte alte Sandstein – Opferstock wurde entsorgt. Die mächtigen hölzernen Barockemporen wurden gleich mit entsorgt. Einige ihrer achteckigen Holzstützpfeiler mit abgesetzten Kopfteilen wurden von der ausführenden Zimmerei gerettet. Sie stehen heute als Stützpfeiler eines Vordaches des ehemaligen Gasthauses „Ratsschenke“ in der Bahnhofstraße. Die nördliche Eingangspforte der Kirche wurde ihres von einem Steinmetz kunstvoll behauenen Spitzbogens aus Sandstein beraubt. Als Ersatz wurde eine nichtssagende Betonquerstütze eingebaut. Die Kanzel blieb erhalten. Ihr kunstvoller Schalldeckel endete als Sandkasten auf einem Ostheimer Spielplatz. Der hölzerne Altartisch steht im Gemeindehaus. Der schwere Opferstock aus Sandstein aus dem 18. Jahrhundert ist verschwunden.

    Das neben der Kirche im Pfarrgarten stehende schmucke Pfarrhaus aus dem 19. Jahrhundert wurde 1973 abgerissen und durch einen reinen Zweckbau als Gemeindezentrum mit benachbartem Wohnhaus der Pfarrfamilie ersetzt.

    Siehe auch: Artikel Dr. Frank Schmidt, Die Ostheimer Kirche, in Chronik Ostheim 2000