Der Bahnhof liegt in der Eichwaldstraße, etwas außerhalb des Dorfes in Richtung Ostheim. Er gehört zur Eisenbahnstrecke Bad Vilbel - Stockheim. Am 1. Oktober 1905 wurde das Teilstück dieser Linie von Windecken nach Stockheim in Betrieb genommen. Einen Tag zuvor, am 30. September 1905, fand die feierliche Einweihung des Bahnhofs statt. Von Stockheim kommend, fuhr die erste Eisenbahn mit der Festgesellschaft in Eichen ein. Hier hatte sich bereits die Gemeinde mit Bürgermeister, Pfarrer, Gemeinderäten und dem Lehrer Stoppel aufgestellt, der von seinen Schülern ein von ihm verfasstes „Eisenbahnlied“ vorsingen ließ, nachdem er über die Bedeutung der Eisenbahn gesprochen hatte.
Der Anschluss an die Bahn veränderte nachhaltig die Struktur des Dorfes. Herrschte bis dahin seit Jahrhunderten neben einigen Handwerksbetrieben die Landwirtschaft als Haupterwerb vor, so gingen von nun an viele Menschen einer Arbeit in den Fabriken von Frankfurt und Hanau nach.
Das Bahnhofsgebäude fungierte bis 1988 offiziell als Bahnhof, danach wurde die Station zum Haltepunkt herabgestuft. Das nicht mehr benötigte Gebäude stand einige Jahre lang leer, bevor ein Teil davon als Wohnung vermietet wurde. Im Jahr 2014 wurde das Anwesen für den symbolischen Preis von 1 Euro an einen privaten Käufer veräußert, der das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude seither teilweise renoviert hat.
Werner Brodt / Jürgen Müller
Quellen:
- Frank Eisermann, Nidderauer Hefte, Nr. 2, Nidderau-Eichen 1986, S. 41–42 und 65–66.
- https://kommunal-magazin.de/niddertalbahn/
- Jan-Otto Weber, Denkmalgeschützter Bahnhof in Eichen bald bezugsfertig, 17.12.2019, op-line.de