9. November, Reichspogromnacht, „Schicksalstag der deutschen Geschichte“: Die Stadt Nidderau gedenkt den Opfern des NS-Terrors. An den Standorten der ehemaligen jüdischen Synagogen in Heldenbergen (9.15 Uhr) und Windecken (10.30 Uhr) finden am Sonntag Kranzniederlegungen statt. Der Veranstaltung in Windecken wird um 10 Uhr mit einem Gottesdienst in der evangelischen Kirche mit Pfarrerin Heike Käppeler eingeleitet. Mit einem Vortrag von Pfarrer Alexander Brodt-Zabka über die jüdische Familie Katz um 18 Uhr im Bürgerhaus Ostheim endet der Gedenktag.
Nach der Kranzniederlegung in Windecken lädt die Stadt Nidderau die Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam mit dem Arbeitskreis jüdisches Leben, Kirche, Konfirmanden und Schülern zu einem stillen Rundgang entlang der sogenannten Stolpersteine ein. Die vom Kölner Künstler Gunter Demnig verlegten Mahnmale erinnern an das Schicksal geflohener, deportierter und ermordeter jüdischer Mitbürger.
Der Blick auf die Lebensumstände und die Verfolgung der jüdischen Familien in Ostheim anhand ausgewählter Beispiele steht im Mittelpunkt des Vortrags von Alexander Brodt-Zabka um 18 Uhr im Bürgerhaus Ostheim. Der Pfarrer aus Berlin erzählt aus seinen Begegnungen mit den Zeitzeugen und Nachkommen der Familie Katz und spannt den Bogen hin zu der heutigen politischen Situation. Im Anschluss ist eine Gesprächsrunde geplant. Musikalisch begleitet wird die Gedenkveranstaltung von Geigerin Annette Wildenhus und Pianistin Katrin Saravia, zwei Lehrerinnen der Musikschule Schöneck-Nidderau-Niederdorfelden.
„Wir tragen keine Verantwortung für die Taten der Vergangenheit, aber wir tragen die Verantwortung, dass solche Taten sich in Zukunft nicht wiederholen“, lädt Nidderaus Bürgermeister Andreas Bär dazu ein, an den Veranstaltungen zur Erinnerung an die Reichspogromnacht am 9. November 1938 teilzunehmen.
Magistrat der Stadt Nidderau
30.10.2025
Andreas Bär
Bürgermeister


