Ein Panzer im Rathaus, ein ausgestopfter „Usthemer“ im Museum: Besondere, informative, teils witzige Geschichten beschert die 18. Ausgabe der Nidderauer Hefte. „Rückblicke“ heißt der Band, der im Rahmen der Buchmesse Main-Kinzig in der Willi-Salzmann-Halle Windecken vom Arbeitskreis Stadtgeschichte präsentiert wurde. „Die neue Ausgabe leistet einen Beitrag zum Verständnis der Geschichte bei gleichzeitiger Unterhaltung“, erklärte Bürgermeister Andreas Bär.
Fahnentreue bis in den Tod, Kinder an Waffen und eilige GIs: Mit vielen Zeitzeugenberichten beleuchtet die Ausgabe 80 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs die letzten Tage von Widerstand und Einmarsch der US-Truppen. Das Jubiläum 1150 Jahre Ostheim anno 2000 bildet einen zweiten Schwerpunkt, mit vielen historischen Fakten und noch mehr Mundart bis hin zu Gerd Brodts Gedicht über den letzten Ostheimer.
Das Nidderauer Heft Nummer 18 hat auch skurrile Geschichten zu bieten: Heinrich „Dusi“ Mörschel war ein Eicher Original mit großem Aufgabengebiet. Ohne ihn wäre die Zeit stehen geblieben, denn er zeichnete für das regelmäßige Aufziehen des Uhrwerks auf dem Eicher Kirchturm verantwortlich. Straftat oder einfach nur schlechtes Benehmen? Hat der Jugendliche Friedrich Weiß während des Gottesdienstes in die Kirche Windecken gepinkelt oder war es ihm vom „übermäßigen Genuss gequellter Kartoffeln“ so schlecht, dass er sich erbrechen musste? Ein kleiner Gerichts-Thriller aus dem Jahr 1780 beschert Einblicke in die Gedankenwelt des Zeitalters der Aufklärung. Bilderstrecken aus Fotos und Postkarten über den Marktplatz Windecken und die Brunnen im Stadtgebiet lockern die Ausgabe auf.
Die 18. Ausgabe der Nidderauer Hefte decke eine große Bandbreite ab, vereine Wissenschaftliches, Unterhaltsames und Nachdenkliches jeweils aus Nidderauer Blickwinkel, sagt Diez Eichler, Vorsitzendes des Arbeitskreises Stadtgeschichte. Mit der 18. Ausgabe seien die Nidderauer Hefte quasi volljährig geworden, dankte Bürgermeister Bär allen Beteiligten und erinnerte an zwei langjährige Mitglieder und Autoren, die verstorben sind: Robert Bastian und Werner Brodt, dessen letzter Artikel „Die Geschichte des Konrad Werth“ in „Rückblicke“ zu lesen ist.
„Rückblicke“, das 18. Nidderauer Heft, ist erhältlich in „Mein Reisestübchen“ am Nidderforum, Kiosk Hartenfeller und Kollers Kleines Kaufhaus in Ostheim, in der Stadtbücherei Windecken und bei „Wolle & Ambiente“ in Heldenbergen erhältlich. Das 194 Seiten starke Buch kostet 18 Euro.
Magistrat der Stadt Nidderau
05.05.2025
Andreas Bär
Bürgermeister


