Vorsicht vor Fehlwürfen! Die können in Zukunft teuer werden. Ab Mai 2025 gelten neue Vorgaben für die Entsorgung von Biomüll. Sogenannte Störstoffe wie Zigaretten, Asche, Kleintierstreu aber vor allem Plastik jeder Art dürfen nicht in die Biotonne zugeführt werden. Das geht aus den „Anforderungen an die Fremdstoffentfrachtung“ der Bioabfallverordnung des Bundes hervor, die alle Kommunen und Entsorgungsbetriebe betrifft.
Gartenabfälle, Essensreste, Eierschalen und Kaffee-Filtertüten gehören in die Biomülltonne. Das weiß jeder. Dennoch landet immer noch viel zu viel Plastik in den braunen Tonnen. In manchen Statistiken wird dieser Fremdanteil auf bis zu fünf Prozent beziffert. Ob aus Bequemlichkeit oder Unwissen: Die falsche Entsorgung kann durch das neue Gesetz Sanktionen bedeuten. Diese reichen von der Nachsortierung durch den Eigentümer, Sperrung der Tonne, Entzug der Tonne bis zu Geldstrafen in Höhe von 2.500 Euro – pro Tonne.
Bislang hat es die Stadtverwaltung Nidderau bei regelmäßigen Appellen, Kontrollen, Hinweisaufklebern und Schreiben an die Verursacher belassen. Dennoch verzeichnet der Fachbereich Umwelt, Fachdienst Abfallwirtschaft, in der jüngsten Zeit wieder einen Anstieg von Plastiktüten und anderen Fehlwürfen. Mit dem neuen Gesetz ab Mai 2025 darf die beauftragte Firma Weisgerber Umweltservice den Biomüll nicht mehr bei der Kompostierungsanlage Langenselbold abladen, wenn die Fuhre mehr als ein Prozent Fremdstoffe enthält. Dann führt der Weg direkt zur Müllverbrennungsanlage Offenbach. Statt zu wertvollem Kompost werden Grünschnitt, Eierschalen & Co. zu teurem Restmüll, der von allen Bürgern zu bezahlen ist. „Werden diese Fehlwürfe nicht reduziert, werden deutlich höhere Entsorgungskosten und Abfallgebühren unausweichlich sein. Das trifft Eigentümer ebenso wie Mieter“, sagt Erster Stadtrat und Umweltdezernent Rainer Vogel.
Mit Information und Hinweisen auf den Informationskanälen der Stadt Nidderau und weiteren Kontrollen sollen die Menschen für das Thema weiter sensibilisiert werden. „Es gibt so viele Gesetze und Initiativen, die den Einsatz von Plastik vermeiden sollen. Da wäre es doch schön, wenn wir bei der eigenen Biotonne anfangen würden“, erläutert Nicole Hartenfeller von Fachdienst Abfallwirtschaft. Die Novellierung des Gesetzes ist schließlich ein Teil einer europaweit harmonisierten Gesetzgebung mit dem Ziel, Kunststoffe, also Plastik zurückzudrängen.
Magistrat der Stadt Nidderau
13.12.2024
Andreas Bär
Bürgermeister

