Fahnenhissung zum Jom haScho’a 2023


Am 18. April (27. Nisan 5783 jüdische Zeitrechnung) wurde in Nidderau eine Flagge zum Gedenken an die 6 Millionen Jüdinnen und Juden, die in der Nazizeit ermordet wurden, am Rathaus der Stadt Nidderau gehisst. Seit 2021 besitzt die Kommune diese Flagge, um damit ein Zeichen für die Verbundenheit mit Israel und dem jüdischen Volk und gegen jeglichen Antisemitismus zu setzen. Die Flagge trägt die Aufschrift „Auf das Leben! 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ und weist auf den aktiven Beitrag jüdischen Lebens trotz einer wechselvollen Geschichte in Deutschland hin.

 

Der israelische Nationalfeiertag Jom haScho’a ist der Tag des Gedenkens an Schoa und Heldentum und findet jährlich am 27. Nisan, in diesem Jahr nach christlicher Zeitrechnung am 18. April statt. Schoa oder Schoah kommt begrifflich aus dem Hebräischen und bedeutet großes Unheil oder große Katastrophe. In Deutschland ist oft noch der Begriff „Holocaust“ geläufig. Dieses Wort kommt aus der Opfersprache und heißt Brandopfer. Um jegliche Sinndeutung zu vermeiden ist der Begriff haScho‘a besser geeignet. Gemeint ist der Völkermord während des Nationalsozialismus, welcher die komplette Ausrottung des jüdischen Volkes zum Ziel hatte. Etwa sechs Millionen jüdische Menschen wurden damals in Europa systematisch ermordet. In JadVaShem werden seit 1951 zu diesem Gedenken am Vorabend des 27. Nisan sechs Fackeln in einer Zeremonie entzündet.

 

In Israel bleiben an diesem Tag viele Institutionen geschlossen und alle Flaggen wehen auf Halbmast. Um 10 Uhr ertönt ein zweiminütiger Sirenenton - währenddessen stoppt der Verkehr und alle Bürger verharren schweigend in Andacht. Zwischen dem KZ Auschwitz und dem KZ Birkenau findet der Marsch der Lebenden statt.

 


Magistrat der Stadt Nidderau

18.04.2023

 

Andreas Bär

Bürgermeister