„Beim Abhängen draußen nicht nass werden“: Es sind einfache Wünsche, die die Jugend gegenüber der Stadt hat. Plätze zum Chillen, also für lockere Treffen, stehen ganz oben auf der Wunschliste des Nidderauer Nachwuchses. Obwohl das Blauhaus „wie ein Zuhause“ sei, wären weitere Treffpunkte abseits des Jugendzentrums eine gute Sache. Überdacht sollten sie sein, optimal wäre mit WLAN, um das Datenvolumen des Handys zu schonen.
Bei der Premiere des Politik-Café trafen sich Politik und Jugendliche auf Augenhöhe. Das neue Angebot der Kinder- und Jugendförderung im Fachbereich Soziales der Stadt Nidderau kam bei den 11- bis 17-Jährigen gut an. Bürgermeister Andreas Bär, Erster Stadtrat Rainer Vogel und Holger Nix, Fachbereichsleiter Soziales, stellten sich den Fragen, erklärten, erläuterten. „Die Jugendlichen zeigten sich schon sehr reflektiert“, lobte Erster Stadtrat Vogel. „Das Interesse an Politik ist bei den Kids vorhanden. Unklar ist aber oft, wer für welche Aufgaben zuständig ist.“, ergänzte Bürgermeister Bär.
Bär und Vogel machten klar, dass die Stadt Nidderau beispielsweise nicht für Krankenhäuser, Supermarktpreise oder Schulen zuständig sei, auch wenn die Jugendlichen sich mit dem Schulangebot vor Ort zufrieden zeigten. Klar formuliert wurde der Wunsch nach besseren Bus- und Bahnverbindungen in den Abend- und Nachtstunden nach Frankfurt und Hanau oder etwa einer Erweiterung des Ess- und Trinkangebots im JUZ Blauhaus. Denn die Auswirkungen von Politik machen sich auch im Geldbeutel der jungen Generation bemerkbar. Die Inflation sei am stark gestiegenen Preis von Gummibärchen und anderen Süßigkeiten bemerkbar. Das Taschengeld gebe es nicht mehr her, den üblichen Bedarf zu decken, klagte ein junger Teilnehmer. Auch vor diesem Hintergrund und der Förderung einer gesunden Ernährung verpflichtet, lag zur Veranstaltung frisch geschnittenes und kostenloses Obst zur Verpflegung aus.
In lockerer Runde endete der Kick-off für das erste Politik-Café. Und Bürgermeister Bär ließ es sich nicht nehmen, im Anschluss mit den Kids zwei Runden Fußball auf der Spielekonsole zu zocken. Die Bilanz: ein Sieg, eine Niederlage: „Gut, dass das Politik-Café fortgesetzt wird, denn an der Spielekonsole habe ich definitiv noch Luft nach oben. Im Gegensatz zu den Jugendlichen, die direkt zum Auftakt des Politik-Cafés eine starke Leistung zeigten.", so Bürgermeister Bär mit einem Augenzwinkern abschließend.
Das nächste Politik-Café findet am Montag, 17. Juli 2023 im Jugendzentrum Blauhaus von 16:30 - 18:00 Uhr statt.
Magistrat der Stadt Nidderau
06.04.2023
Andreas Bär
Bürgermeister